Wann ist eine Beratung oder Sprachabklärung sinnvoll?

Bei folgenden Beobachtungen kann eine Beratung oder Abklärung sinnvoll sein:
  • Wenn Sie über die verspätete oder ausbleibende Sprachentwicklung Ihres Kindes beunruhigt sind.
  • Wenn Ihr Kind mit 2-3 Jahren keine oder nur einzelne Wörter spricht.
  • Wenn Ihr Kind mit 3-4 Jahren in schwer verständlicher Weise spricht.
  • Wenn andere Personen Ihr Kind kaum verstehen.
  • Wenn Ihr Kind sprachliche Äusserungen nur schwer versteht.
  • Wenn Ihr Kind in Sprechsituationen oft frustriert reagiert, verstummt oder stottert.
  • Wenn Sie verunsichert sind in Bezug auf die Mehrsprachigkeit.

Ab welchem Alter kann ich mein Kind für die logopädische Abklärung anmelden?

Zwischen zwei und drei Jahren befindet sich Ihr Kind in einer für den Spracherwerb sensiblen Phase. Spracherwerbsstörungen lassen sich bereits ab diesem Alter gut diagnostizieren und die frühe Therapie kann den weitern Verlauf der Entwicklung positiv beeinflussen. Wichtig ist aber auch die persönliche Sorge, die Sie sich um Ihr Kind machen. Wenn Sie sich Sorgen um die Sprachentwicklung machen, rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.

Kann ich mein Kind selber für eine logopädische Abklärung anmelden?

Ja, Sie können Ihr Kind selber zur Abklärung oder Beratung anmelden. Eine Anmeldung über den Kinderarzt oder eine andere Fachperson ist ebenfalls möglich.

Wie häufig findet eine Therapie statt?

Grundsätzlich findet eine Therapie zweimal wöchentlich in Phasen von drei bis vier Monaten statt. Je nach Ausprägung der Sprachauffälligkeit kann die Häufigkeit und Dauer der Therapie jedoch variieren. Auf jede Therapiephase folgt eine Pause von etwa drei Monaten. In dieser Zeit kann sich das Gelernte festigen. Nach circa drei Monaten entscheiden wir in einem gemeinsamen Gespräch mit den Eltern über das weitere Vorgehen.

Sind die Eltern während der Therapie anwesend?

Die Eltern sind anwesend, bis das Kind alleine in der Therapie bleiben kann.

Wie können Eltern ihr Kind in seiner Sprachentwicklung unterstützen?

Auf diese Frage gibt es viele Antworten. Die einfachste ist diese: Sprache und Kommunikation übt man beim Sprechen und Kommunizieren. Reden Sie mit Ihrem Kind! Seien Sie Ihrem Kind ein Gegenüber und sprechen Sie über die Dinge, die Ihr Kind beschäftigen. Erzählen Sie Geschichten, schauen Sie Bilderbücher an, beziehen sie es in Ihre Alltagshandlungen mit ein und spielen Sie zusammen.

In welcher Sprache sollen Eltern mit ihrem Kind sprechen?

Mehrsprachigkeit ist eine Chance! Grundsätzlich ist es für Ihr Kind kein Problem mit mehreren Sprachen aufzuwachsen und diese zu lernen. Als fremdsprachige Person wissen Sie gut, dass Sprache mehr ist als eine Aneinanderreihung von Wörtern: Ihr Kind lernt durch Ihre Muttersprache nicht nur den Ausdruck von Gefühlen und die Kultur Ihres Herkunftslandes, sondern bildet seine eigene kulturelle Identität. Sprechen Sie mit Ihrem Kind deshalb in Ihrer Muttersprache, bzw. in der Sprache, in der Sie sich zu Hause und am wohlsten fühlen. Ihre Aufgabe als fremdsprachige Eltern ist es nicht, Ihrem Kind Deutsch zu lernen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind den Zugang zur deutschen Sprache ausserhalb der Familie finden wird. Wenn Sie Bedenken haben, schaffen Sie vermehrt Anlässe, bei denen Ihr Kind mit Deutsch in Kontakt kommt – zum Beispiel auf dem Spielplatz oder in einer Spielgruppe.